Gastprofessur am Institut Architektur der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW

Zum vierten Mal besetzt die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) eine Gastprofessur am Institut Architektur. Mit Countdown 2030 leitet erstmals ein Kollektiv ein Entwurfsstudio während zweier Semester.

Passend zu unserem Jahresthema Biodiversität, bearbeiten wir mit den Studierenden ab Herbst 2023 das Thema „feed the city“. Dabei wird uns die Frage begleiten, wie wir zukunftsfähig bauen. Und vielleicht nicht minder schwierig: Wie lehren wir als Kollektiv mit 75 Mitgliedern?

Raus aus dem Studioalltag lautet eine unserer Antworten. Von der Partizipationsmöglichkeit auf einem Areal bis zum klugen Fensterdetail wollen wir gemeinsam die Hebel nachhaltigen Planens und Bauens erkunden. Viele Veranstaltungen werden auch für gestandene Architektinnen, erfahrene Planer und die interessierte Bevölkerung geöffnet: Ein regelmässiger Blick auf unsere Homepage lohnt sich, alle Anlässe werden dort publiziert.

Save the Date: Am 18. Oktober 2023 um 18:30 findet die Antrittsvorlesung statt, vom 9. – 11. Januar 2024 die öffentlichen Schlusskritiken.

Diese neue Aufgabe gibt mächtig zu tun. Aber wir sind nicht nur viele, sondern arbeiten mit Neugierde und Leidenschaft am ersten Semesterprogramm. Denn was wäre sinnvoller, als mit der Zukunft an der Zukunft zu arbeiten?

Ausstellung im S AM Schweizerisches Architekturmuseum

„Die Schweiz: Ein Abriss“, eine Ausstellung von Countdown 2030 und S AM Schweizerisches Architekturmuseum

84 Prozent* der Abfälle in der Schweiz stammen gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) aus der Baubranche: Jede Sekunde werden schweizweit über 500 Kilogramm* Bauabfälle allein durch Abrisse von Bauten erzeugt. Mit der Ausstellung wollen die beiden Organisationen der Schweizer Bevölkerung diese Haltung vor Augen führen, mögliche Konsequenzen aufzeigen und Lösungsansätze entwickeln.

Diese Zahlen sind ernüchternd, doch leider Tatsache. Wir von Countdown 2030 und das S AM Schweizerische Architekturmuseum sind überzeugt, es brauche ein Umdenken in unserer Gesellschaft, um diese verschwenderische Herangehensweise zu stoppen. Denn heute ist ein Neubau, der einen Abriss des Bestehenden zur Folge hat, häufig die erste und scheinbar einfachste Option. Die Ausstellung soll Anstoss zur Reflexion geben.

03. September – 23. Oktober 2022, S AM Schweizerisches Architekturmuseum, Basel

*Quelle: Bundesamt für Umwelt

Petition: Fertig mit dem Abrisswahn - Zukunftsfähiges Bauen Jetzt!

Wir, die Architekturschaffenden des Vereins Countdown 2030 und alle Unterzeichnenden, fordern das Parlament und den Bundesrat auf, den unhinterfragten Abriss von Gebäuden und die massive Verschwendung von Ressourcen und Energie beim Bauen zu stoppen!
 
Wir fordern:
1. Abriss als Ausnahme: Eine Bewilligungspflicht für Abriss stellt sicher, dass jedem Abriss eine sorgfältige Prüfung durch Eigentümer, Bauherrschaften und Behörden vorangeht. Wo ein Abriss unabdingbar ist, sind ambitionierte Auflagen zu Rückbau und Recycling zu machen, sodass weniger Abfall entsteht und möglichst viele Bauteile und Baustoffe wiederverwendet und recycelt werden.

 
2. Fertig mit Fehlanreizen: Steuerabzüge und Massnahmen, die den Abriss fördern, müssen umgehend beseitigt werden. Die Entsorgung von Baumaterialien und -schutt muss verteuert werden, sodass eine Wiederverwendung, Reparatur und Recycling ökonomisch attraktiver als die Entsorgung wird.

 
3. Mehr Bauen im Bestand: Es braucht einen Paradigmenwechsel mit Fokus auf das Bauen im Bestand. Sanierungen, Umbauten, Umnutzungen und bauliche Erweiterungen wie An- und Aufstockungen sollen gegenüber Neubauten privilegiert werden, sodass diese attraktiver werden.

 
4. Klare Ziele für alle Bauten: Kreislauffähigkeit, Ressourcensparsamkeit, tiefer Flächenverbrauch, Netto-Null-Treibhausgasemissionen beim Erstellen, im Betrieb, beim Unterhalt und beim Rückbau sind verbindliche Vorgaben für zukünftiges Bauen. Bei Ersatzneubauten ist zudem sicherzustellen, dass der Neubau gegenüber dem Bestand deutliche Mehrwerte schafft und im öffentlichen Interesse ist.

 
5. Die öffentliche Hand geht voran: Bund, Kantone und Gemeinden sollen bei allen öffentlichen Bauaufgaben im Hoch- sowie im Tiefbau ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und aufzeigen, wie nachhaltiges Bauen geht. Das heisst konkret in prioritärer Reihenfolge: 1. Erhalten und Abriss vermeiden; 2. Sanieren und Umnutzen; 3. Weiterbauen und Ergänzen 4. kreislauffähiges Bauen mit Netto-Null in Erstellung und Betrieb.
 
 
Downloads:
Rumantsch: “Fini cun la nardà da desdrüer – uossa fabrichar pel avegnir!”
Italiano: “Basta con la mania della demolizione – costruiamo in modo sostenibile!”
Francais: “Pour en finir avec la folie des démolitions – Construire pour l’avenir”
English: “Stop the Swiss Demolition – Sustainable Construction Now!”

Deutsch: “Fertig mit dem Schweizer Abriss – Nachhaltiges Bauen Jetzt!”

Abriss Atlas

Der „Abriss Atlas“ ist eine partizipativ erstellte Karte, welche die grosse Menge an Gebäuden, die in der Schweiz abgerissen wird, veranschaulicht. Jede und jeder kann einfach Gebäude erfassen oder Kommentare und Geschichten zu den Häusern schreiben. Gesucht sind Abrissgebäude welche nach 2020 abgerissen werden.

Jedes Jahr werden in der Schweiz laut Bundesamt für Umwelt knapp 4000 Gebäude abgebrochen, was täglich etwas mehr als zehn Bauten sind. Dabei sind Verluste auf verschiedenen Ebenen zu verzeichnen: zum einen die Graue Energie (Energie für die Herstellung, z.B. Zementbrennen oder Transporte), die materiellen Ressourcen, die historische Baukultur und zum anderen die sozialen Netzwerke.

Wir sind überzeugt, es braucht ein Umdenken in unserer Gesellschaft und drastische Veränderungen in der Baubranche, ansonsten werden wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens und Netto-Null-Emissionen bis 2050 nicht erreichen. Denn heute ist die Baubranche für ca. einen Drittel der CO2-Emissionen in der Schweiz verantwortlich.

www.abriss-atlas.ch

Bauplakate

Reflexartiges Abreissen und neu Bauen war bisher die gängige Praxis in der Baubranche. Aber angesichts knapper werdender Ressourcen und einem längst aufgebrauchten CO2-Budget muss der Umgang mit Ressourcen, CO2-Emissionen und Energie gesamtgesellschaftlich überdacht werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Abriss kritisch hinterfragt und die Qualitäten des Bestands wertgeschätzt werden. Tabula Rasa kann jede/r. Aber zu erkennen, wo räumliche Möglichkeiten und gestalterische Schönheit vorhanden sind, das ist die Kunst!

Um das Abreissen kritisch zu hinterfragen, stellt Countdown 2030 Bauplakate in zwei unterschiedlichen Grössen und in drei verschiedenen Sprachen an alle Bauenden zur Verfügung, welche diese Botschaft ans Baugerüst hängen wollen.

Interessierte melden sich auf:
bauplakat@countdown2030.ch

Installation Countdown​

Die Jahre 2020 – 2030 sind entscheidend für den Klimawandel. Bei unverändert hohem Ausstoss von Emissionen werden mehrere Kipppunkte erreicht werden, die eine Kettenreaktion und eine beschleunigte Erwärmung der Erde zur Folge haben.

Um die zeitliche Dringlichkeit zu betonen, haben wir am 01.01.2020 einen Countdown über dem Eingang des Schweizerischen Architekturmuseums S AM und der Kunsthalle Basel aufgestellt. Er zählt die Dekade rückwärts und verdeutlicht, dass in Bezug auf den Klimawandel in der Baubranche akute Handlungsnotwendigkeit besteht. Während zehn Jahren wird der Countdown an verschiedenen Standorten in der Schweiz aufgebaut. Er wirbt um Unterstützung für unser Anliegen und regt in den jeweiligen Institutionen zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema an.

Standorte:

  • 01.01.2020 – 28.04.2020: Schweizerisches Architekturmuseums S AM und Kunsthalle Basel 
  • 29.04.2020 – 31.08.2020: Bund Schweizer Architekten BSA, Domus Haus, Basel
  • 16.10.2020 – 31.12.2020: Hochparterre, Zürich
  • 28.01.2021 – 24.03.2021: Tessiner Architekturforum i2a in der Villa Saroli, Lugano
  • 25.03.2021 – 29.08.2021: Ausstellung „Critical Care“ im Zentrum Architektur Zürich
  • 08.09.2021 – 13.09.2021: Fraumünsterhof (Münsterhof Zürich) im Rahmen der Aktionstage «FrauMünsterhof21», Zürich
  • 15.09.2021 – 15.10.2021: Biblioteca cantonale di Bellinzona, nell’ambito di Biblio 2030, Bellinzona
  • 01.11.2021 – 30.11.2021: SIA Schulungslokal, im Rahmen des SIA Nachhaltigkeitsmonats November, Manessestrasse 2, Zürich
  • 01.12.2021 – 23.12.2021: ETH Zürich, Hönggerberg, Zürich
  • 03.09.2022 – 23.10.2022: Schweizerisches Architekturmusem S AM, Basel
  • 20.05.2023 – 11.06.23: BZO Revision, Bibliothek, Ebikon
  • Juni 2023: Herzog&deMeuron, Basel
  • 21.09.2023: hofmannfontana, Zürich
  • 18.10.2023: FHNW (Antrittsvorlesung Countdown 2030), Muttenz
  • 21.10.2023 – 29.10.2023: Nachhaltigkeitswoche, Spiez

Weitere Standorte sind in Planung.

Dank an:

it’s mee | H. Meier Metallbau  | Studio Kathrin Scheller | iart

Open House Basel

12./13. Juni 2021, 10:00 – 18:00 Uhr, OPEN HOUSE BASEL

KLIMABEWUSSTE GEBÄUDEBEGEHUNG

Der Countdown läuft. Wir möchten mit allen über die Gebäude in unserer Stadt diskutieren und sie auf wichtige Kriterien in Bezug auf zukunftsfähiges Bauen prüfen. Beteilige dich und bewerte die Bauten!

Feldforschung

Ausstellung im Zentrum für Architektur Zürich 

Mit der Frage “Wie schaffen wir eine zukunftsfähige Baukultur?” fordert Countdown 2030 alle schweizer Architektinnen und Landschaftsplaner sowie Stadtplanerinnen und Architekturjournalisten dazu auf, in Anbetracht der Klima- und Biodiversitätskrise ihre Vision von Architektur und Stadt mit einem Bild und einem kurzen erläuternden Text darzulegen. Das Ergebnis soll bebildern wo es hingehen könnte und Lust machen, eine solche Zukunft mitzugestalten.

Eine Auswahl der Einsendungen wird im Rahmen der Swiss Art Awards und in unserem Beitrag zur Ausstellung “Critical Care”, 25.3. – 29.8.2021 im Zentrum Architektur Zürich gezeigt. Parallel zur Ausstellung finden zwei Podiumsdiskussionen statt.

Wie geht klimagerechtes und biodiversitätsfreundliches Bauen?

Do, 17.06.2021, 19:00 – 20:30 Uhr, im ZAZ

Diskussionsteilnehmer*innen:
Prof. Barbara Sintzel (FHNW Leiterin Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau), 
Kerstin Müller (Architektin und Energieexpertin, Mitglied der Geschäftsleitung des Baubüros in situ), 
Roger Boltshauser (Architekt, Inhaber des Büros Boltshauser Architektur)
Prof. Dr. Guillaume Habert (Leiter Institut für Nachhaltiges Bauen, ETH Zürich)

Moderation: 
Claudio Meletta und Sarah Barth (Countdown 2030)

Online Video der Veranstaltung

Welche Visionen gibt es für eine klima- und biodiversitätsfreundliche Zukunft?

Do, 1.07.2021, 19:00 – 20:30 Uhr, im ZAZ

Diskussionsteilnehmer*innen:
Stefania Koller (Architektin, Vorstandsmitglied Neustart Schweiz),

Tabea Michaelis (Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin, Mitglied von denkstatt)
,
Prof. Dr. Elli Mossayebi (Architektin und Professorin für Architektur und Entwurf, ETH Zürich),
Christian Schmid (Titularprofessor für Soziologie am Departement Architektur der ETH Zürich und Forscher am ETH Studio Basel/ Institut Stadt der Gegenwart)

Moderation:
Friederike Kluge und Isabel Borner (Countdown 2030)

Online Video der Veranstaltung

Podcast «Zukunft Bauen»

Die grössten Hebel für klimagerechtes Bauen und mehr Biodiversität

sun21

Countdown 2030 ist aus einer Vielzahl Bewerber ausgewählt und für den Faktor 5 Preis von sun21 nominiert worden. Es handelt sich dabei um eine Auszeichnung für herausragende Beiträge zum nachhaltigen Ressourcenmanagement und einem nachhaltigen Lebensstil, welche zur Erreichung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft beitragen.

An der Preisverleihung am 3. September wurde Countdown 2030 mit dem Faktor-5-Publikums-Preis 2020 ausgezeichnet. Wir bedanken uns bei allen die uns beim unabhängigen Online-Voting unterstützt haben.

sun21

Swiss Art Awards 2020

Countdown 2030 ist für den Swiss Art Award in der Kategorie «Architektur» nominiert.
Unser Beitrag sollte ursprünglich, vom 14.-20. September 2020, während der Kunstmesse Art Basel, in der Halle 3 zu sehen sein. Leider wurde die Art Basel dieses Jahr abgesagt.

Als Alternative planen wir einen Ausstellungsbeitrag im Zentrum für Architektur Zürich zur Fragestellung:

„WIE SCHAFFEN
 WIR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE BAUKULTUR?“

Schickt uns eure Skizzen und Ideen!